Vijñāna Yoga practicing from inside
Vijñāna Yoga bedeutet ganz allgemein:
üben, spüren und verstehen - von innen.
Geübt werden stilles Sitzen (Meditation), Pranayamas (Atemübungen), Asanas (Körperhaltungen) und passend zum Thema ein Studium von Yoga Texten.
Das Herz des Yoga ist die Praxis
Beim Üben liegt der Focus auf präziser Körperarbeit in Verbindung mit fließender, intuativer Bewegung, geleitet von den sieben vitalen Prinzipien.
Wir nehmen uns tiefer wahr, sehen und fühlen klarer - erst auf der Matte - wie dann auch im Leben.
Die sieben vitalen Prinzipien
Den Körper entspannen
Zu Anfang entspanne den ganzen Körper - atme ein, spüre deinen Körper, atme aus und lasse alle Anspannung los. Amte ein und gehe in deiner Vorstellung mit dem folgenden Ausatem vom Scheitel bis zu den Fußsohlen durch den Körper hindurch.
Wo immer du Festhalten oder Spannung spürst – lasse los.
Der Geist schaut dabei mit liebevollen Augen zu. Mit der Zeit kannst du beobachten, wie angespannte Körperregionen nachgeben und Raum entsteht. Schwache Gegenden stärkt und belebt der Atem, angespannte Bereiche geben nach. Auf diese Weise wird der Körper ruhig, kraftvoll und balanciert.
Den Geist beruhigen
Wenn wir unseren Platz auf der Matte einnehmen, schaffen wir Distanz zur Umwelt. Wir richten unseren Blick nach innen und nehmen unsere Gefühle und Gedanken wahr.
Ob wir konzentriert oder zerstreut, glücklich oder traurig sind, ob wir uns Sorgen machen oder ausgeglichen sind, müde oder voller Energie – wir lassen den Blick sanft und weit werden und die Augen zum Hinterkopf entspannen.
Wir beobachten uns selbst und unser Üben mit innerer Stille. Mit jedem Einatmen werden die Augen entspannter und mit jedem Ausatmen nimmt die Konzentration zu.
Wir lassen die Gedanken kommen und gehen, schenken Ihnen aber keine besondere Aufmerksamkeit.
Vorsatz
Nun sind Körper und Geist ruhig und konzentriert. In dieser Verfassung sehen wir unser Ziel –Sitzen, Pranayama, Asana- und richten uns darauf aus. Körper, Geist und Herz kommen zusammen und erwarten das Üben.
Mit jedem Einatmen wird der Vorsatz verstärkt, mit jedem Ausatmen richten wir uns darauf aus. Wir sehen uns selbst, wie wir sitzen, atmen, uns bewegen.
Wir bekräftigen mit jedem neuen Atemzug, jeder Haltung unseren Vorsatz neu.
Verwurzeln
Lenke die Aufmerksamkeit zu dem Teil des Körpers, welcher die Erde berührt. Lasse das Gewicht des Körpers während des Ausatmens dorthin sinken. Atme ein, halte die nach unten gerichtete Bewegung bei und beobachte, wie sich im Körper Weite und Leichtigkeit ausbreitet. Wie eine Pflanze Ihre Wurzeln in den Boden hinein wachsen lässt und sich im gleichen Maße nach oben ausbreitet, so erleben wir mit dem verwurzeln wie der Körper leicht und weit wird und sich dadurch frei und anmutig bewegen kann.
Die physikalischen Gesetze von Auftrieb und Schwerkraft, die im verwurzeln umgesetzt werden, sind leicht zu verstehen und doch ist es überraschend schwierig, sie in jeder Bewegung und Haltung umzusetzen.
Verbinden
Sei dir stets der zwei entgegengesetzten Richtungen bewusst, und schaffe eine innere Verbindung. Um dich aufwärts zu bewegen, gehe zunächst abwärts. Um nach vorne zu kommen, bewege dich zuerst zurück. Wenn du dich zur linken Seite bewegen willst, stabilisiere die rechte Seite. Möchtest du dich ausdehnen, komme aus Deiner Mitte.
So wie eine Katze, die zum Sprung auf die Mauer ansetzt sich zunächst auf die Hinterbeine abdrückt, gibt uns die Bewegung nach unten den Impuls nach oben. Gleichzeitig schaffen wir eine Verbindung des am weitesten von der Erde entfernten Teiles mit demjenigen, das den Boden berührt. So bewegt sich der Körper stets als Einheit.
Atmen
Sei dir bewusst, wie du ein- und ausatmest. Atme ein und gehe nach innen - atme aus und verbinde dich mit der Welt. Atme ein und akzeptiere was ist - atme aus und gib dich der Erde hin.
Während der Einatmung dehnt und weitet sich der Körper. Während der Ausatmung stabilisiert und sammelt er sich im Verwurzeln und Verbinden. Manchmal ist der Atem kurz und energisch, manchmal tief und sanft. Manchmal ist das Ausatmen länger als der Einatmen, manchmal sind beide gleich lang.
Ob wir uns dessen bewusst sind oder auch nicht, der Atem ist unser ständiger Begleiter.
Dehnen und Weiten
Gehe mit der Aufmerksamkeit zu dem Teil des Körpers, der Kontakt mit dem Boden hat und verbinde dich gedanklich mit dem am weitesten vom Boden entfernten Körperteil. Du wirst wahrnehmen, wie der ganze Körper auf natürliche Weise dehnt und weitet. Es gibt kein sacken in den Gelenken keine Disharmonie.
Wie die Glieder einer Kette, miteinander verbunden und doch frei, bewegt sich der Körper als Einheit.